Tagebuch 1830 bis 1831 - Seite 170

 

 


 

W ir reißten von hier über Gen=
thin
, von welcher Stadt ich mich aber nichts
zu erinnern weiß, als ein gelbes Eckhaus und ein
dicht dabei liegendes Dorf, wo wir dicht vorüber
fuhren; dann kamen wir nach Burg.
So viel weiß ich noch, daß es eine enge Stadt
war und daß in einem Hause von wo ich
mit Vater war, die Decke sehr niedrig war.
Besonders fiel mir da ein kleines
Haus auf, welches zwischen den Thürmen,
als Nachtwächterhaus gebaut war. In
Burg einem Dorfe hinter Burg war
ein Jude in einem Krug, der uns bat,
ihn mitzunehmen. Vater wollte
aber nicht. Der Rektor sagte zu Vater:
lassen Sie den nur laufen; denn auf
seinen Beinen kömt er eher nach Magde=
burg
wie wir.“ Bald darauf fuhren wir
ab und der Rektor hatte richtig geschlossen;
denn als wir im Thore einfuhren, saß
der Jude auf einem Haustritt und lachte
so recht innerlich. Noch erinn[ere] ich mich,
daß bei der Hinreise uns ein Schäferjunge
begegnete den Vater fragte, wie
das Dorf hieße, welches dort zu sehen
wäre mit dem schönen Edelhofe.
Kleinstrietzen, antwortete da Pr der
Schäfer mit den Accente der bezeichn ange=
fügten Noten. (Später laß ich in
der Zeitung, daß dies schöne Dorf