Tagebuch 1830 bis 1831 - Seite 198
sehr schön sein, aber mich hat sie nicht
im Geringsten gefallen, theils weil sie unter
aller Würde gespielt wurde, theils weil die
Besetzung zu schlecht war und auch die Instrumente
gar nicht in gehöriger Stimmung war[en]. Knettners
Geige war höher, wie die andern. Richter
spielte Am besten. Die Geiger Busse,
Pahl, Freund und der Bassist Steinert
accompagnirten. Außerdem blies Glagow
aus Altruppin die Klarinette. Dies
war die ganze Besetzung, also zusammen
7 Kerls.
Bei dem Stücke selbst habe ich sehr
lachen müssen, besonders wegen der zahl=
losen Kinder, die gemiethet war[en].
Vor dem Procop mußten sie „Gna=
de“ schreien und das Schreien war aber so,
als wenn man in der ABC Schule
das Aß, Eß, Iß … nachsprechen
in summa hört. Am besten
spielte Adolph Quandt und Winger.
Erster machte den Viertelsmeister Wolf
von Naumburg und der zweite Procopius
Feldher der Hussiten. Der erster[e] hat
wirklich gute Anlagen, aber er wieder=
holt die Worte, die er schon einmal
gesprochen hat. Die Rosa Quandt