Tagebuch 1830 bis 1831 - Seite 227

 

 


 

    Sonnabend 18 Juni 31.

Heut vor 16 Jahren mußten schmückten Preußens und
Englangs Krieger von neuem auf den Feldern
von Belle-Alliance und Waterloo
ihre Heupter mit Lorbeeren schmücken!
Ich stand um 5 Uhr auf und arbeitete Physik
und französische Uebersetzung. Nachmittag
machte ich Physik und Metrik. In Geographie
habe ich unt[er] mein Heft recht gut bekommen.
Als ich dis verrichtet hatte studirte ich
Feldmeß, aber vorher war nicht ich noch zu dem
Buchbinder Leonhard gewesen, in der Com=
mandanten
Str. No 36, wo ich mei[ne]
Bücher holen wollte, aber sie noch nicht fertig
waren, bis sie mir Borchmann der auch
da wohnte den Montag mitbrachte.
Als ich Feldmeß laß, saß Linde=
mann
am Fenster und mit einemmale
sagte er: Möhring! Da kömt ihr Vater.“
Ich schrieb und meine Hand zitterte vor Freuden.
Und er war es auch. Er kam heut, wie erzählt
nur vor und dann ging ich mit ihm nach sein[en] Ge=
schäften. HE[rr] Dölln war auch mit hier aber
am Abend habe ich ihn nicht gesehen, sondern
er kam auch zu uns gleich als Vater kam, etwas
später Nachher ging ich mit Vater unt[er den] Linden spa=
zieren und gegen 10 Uhr ging ich nach Hause und zu
Bett und Vater nach dem Landhause.