Tagebuch 1830 bis 1831 - Seite 286

 

 


 

Jahre verwischt, so daß ein Fremder
nicht weiß, wessen Gebein dies Gitter
umschließt. Hohes Gras umwallt das
Grab des Lieben und schon schwindet der
aufgeworfene Hügel merklich zur ebenen
Fläche hinab. Hin und wieder erhebt sich erhebt
sich grünes Moos, durch welches einzelne
lange Grashalme hindurchblicken, die
mit der Spitze zur Erde gesenkt, gleich=
sam das Leben des Menschen als
Blume versinnlicht. Jung sprießt es
freudig aus der Erde und wenn die Blüthen=
zeit verschwunden ist, so senkt es sein
Haupt, von den schönsten Blumen entblößt,
zur Erde herab, – und wo ist auch die
Herbstzeit vorüber und der Winter
naht, so erstirbt das Blümchen; aber
im andern Jahre wird es wieder erwekt,
wie der Mensch nach dem Tode in
der Ewigkeit.

Am 26 J 28 Juli war der Geburts=
tag Hermann Sichlers, zu dem ich
Nachmittag zu einer Tasse Kaffe geladen
war. Bald darauf gingen wir zu
Sauerlands und von da zu uns, wo wir uns