Tagebuch 1830 bis 1831 - Seite 288

 

 


 

sollte, so reißte ich nie wieder
hin, da außerdem die Schulen
geschossen werden. Man spricht sogar,
daß sie auch in Wien sein soll.
Heute am 30 Juli geht das Gerücht
umher, daß die Cholera in Grünberg
sei, 10 Meilen von Frankfurt
Den 29 Juli war ich und Herman Sichler
nach Ruppin und auch zu Fiocati gegangen,
wo wir in dem Conditorkniff1 kneipten.
Ich besah mir die Statue Friedrichs
Wilhelm II
von den E[inwohnern]. Ruppins
gesetzt. Er steht auf Granit mit der Inschrift:

    „Dem Könige Fried. Wilhelm II
    „Wiedererbauer der Stadt, nach dem
    „Brande von 1787, von den dankba=
    „ren Bürgern Ruppins.

Sp In den ersten Theile meines Lebens2
wird die ganze Geschichte der Enthüllung etc.
ausführlich beschrieben worden sein.

In dem Conditorkniff sahen
wir auch Schubert u Pehlmann, die
aber weiter nichts thaten als Billard
spielten. Nachher spielten wir beiden


1 Studentensprache: Studentenstube, Bude, Kneipe (Friedrich Kluge: Deutsche Studentensprache, Straßburg: Trübner 1895, S. 100).

2 Vgl. Anm. 148.