Tagebuch 1830 bis 1831 - Seite 45

 

 


 

In Warschau tragen die Polen drei=
farbige Kokarden und aus Kalisch kom=
men täglich S Polen nach Warschau
wo sie sich als Soldaten der National=
garde anwerben lassen.

H. Karl ist zu Fuß nach Nordheim
gekommen und hat sich hier geäußert,
daß er nach Russland gehen wolle.

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Um 11 Kam G Protz. Nachmittag
ging ich zu Borchmann und holte mir # #
Krÿstallzeichnungen, welche wir den
kommenden Morgen haben müssen.
Er war nicht zu Hause, sondern plötzlich
nach Fehrbellin verreist, weil seine Tante die
Hanisch gestorben war. Cristian Schmidel
b
egegnete ich, da ich zu Bachman gehen
wollte Wir gingen beide spatziren die
Linden herunter bis zum Brandenburger
Thore, als dann gingen wir zu uns wo er bis
5 Uhr bei mir gewesen ist. Heute Abend war
ich im Theater, wo der Oberon gegeben
wurde. HE[rr] Roder machte den Huon, Er
sang wunderschön, besonders das Gebet. M. Seidler
machte die Rezia und besonder vorzü[g]lich gefiel ihr Gesang
sehr als [sie] die Stelle sang wie „mein Huon,“. HE[rr]
Devrient machte den Scherasmin ganz vortrefflich
und ebenfalls spielte die Lehmann gut. Am
besten gefiel mir aber die Ouvertüre, welche