Tagebuch 1830 bis 1831 - Seite 77
Ich mußte mich neben ihm auf den Sopha setzen
und er tröstete mich mit Wort und That. Er
sagte nämlich, daß er gesonnen sei einen
Brief an meinen Eltern zu schreiben
und alles Wahre darin zu schildern.
Er beruhigte mich auf die schönste Weise und
ich ging mit freiem Herzen von ihm. Am
Abschied drükte er mich heftig die Hand,
sprach mir nochmal Muth ein und entließ
mich mit mir mit in mitleidiger Stimmung.
Wie war mein Herz erleichtert? O! könt
ich dir, edler Mann, vergelten was Du an
mir gethan hast, Schätze, alles würd ich dafür
leisten. Als ich wieder nach Hause kam
mußte ich HE[rrn] Lindem alles erzählen. Er
meint, daß gewiß alles noch gut ablaufen
würde. Auch ihn habe ich se sehr viel zu dank[en];
den er kann vielleicht der Gründer meines
zu künftig[en] Glüks sein. Ich will mich
dem Baufach widmen, soll ich hier ge=
waltsam herausgerissen werden? nein!
ich kan es mir nicht denken, einmalig [?] oder [?]
zum letztenmal wird mir meine Unbeson[ne]nheit
noch vergeben werden. Wird dies geschehen,