Tagebuch 31.07.1831 bis 20.12.1831 - Seite 153

 

 

    Luftige Geister umschweben das Zimmer,
    Wenn in der Ferne der Bergkobold winkt,
    Ängstlicher tönet des Jünglings Gewimmer,
    Wenn von der Liebe die Nachtigall singt.

Aber wem in schönen Tönen
Liebe winket fern und weit,
Dem ergreifet süßes Sehnen,
Namenloser Seligkeit.
    Und in dem Schleier der Tugend gehüllt
    Hat er die Bitte der Liebe erfüllt:
    Kämpfe entgegen dem Unglük und Leid
    Bis Dich die Liebe vom Schmerze befreit!

v. Möhring

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Heute Abend war ich im Theater.
Es wurden die Lichtensteiner1
gegeben.

Nach Rellstab taugt dieses
Stük nicht, aber mir hat es
außerordentlich gefallen.


1 Johann Friedrich Bahrdt: Die Lichtensteiner. Ein dramatisches Gemälde aus den Zeiten des dreißigjährigen Krieges. Berlin: Bloch o. J. [nach der Erzählung von van der Velde].