Tagebuch 31.07.1831 bis 20.12.1831 - Seite 152

 

 

An Emma und die
Liebe.

Emma! hör mein heißes Flehen,
Das zu deinen Ohren dringt;
Laß mich einst dich wiedersehen,
Wenn die Heimath lächelnd winkt.
            Ewige Liebe wird für Dich brennen,
            Wenn ich auch nimmer mein sollt‘ dich nennen,
            Keine Gewalt soll mich stürzen hernieder,
            Bleibt mir die Hoffnung: ich sehe Dich wieder!

Früh, schon in der Morgenröthe
Denkt an Dich mein treues Herz,
Nimmer kann die süße Lethe,
Bannen meinen großen Schmerz.
            Wenn in der schrecklichen, mordenden Schlacht,
            Blut für das Vaterland purpurner fließt,
            Ist es die Liebe mit heiliger Macht,
            Die sich gestärkt in die Adern ergießt.

Keine Freude blüht hinieden
Dem, der bang‘ nach Liebe ringt; –
Alles scheint von ihm geschieden,
Wenn der Mond ins Fenster blinkt! –