Tagebuch 1831 bis 1832 - Seite 130

 

 

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Nach dem dieser geendigt hatte, führte
ein Herr die Schätzel ––– bei ihrem
Anblick sagte ich mir unbewußt: Emma! ––
herein, die eine italienische Arie von
Rossini vortrug. So hübsch wie auf
dem Theater ist sie doch nicht, aber ein
seelenvolles liebliches Auge zieht alles
zu sich hin. Je mehr ich sie betrachtet,
je schöner fand ich sie. Da ich ganz
nahe ungefähr 6 Schritte von ihr stand,
so sah sie mich durch Zufall einigemal
an. Ihr Ton schien im Anfang
etwas heiser, aber wie entfaltete er sich
als sie ein Duett mit der Hähnel aus
Tancred von Rossini sang! Hier
sieht man wieder den Neid der Sängerin.
Solange als das liebe Schätzelchen
alleine singt, schont sie sich allgewaltig,
aber so wie die Nebenbuhlerinn