Tagebuch 1835 bis 1838 - Seite 92

 

 

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    Dienstag 12 Januar.

Gestern waren die Riesschen Quartetten.

    Ein Quartett von Fesca in me=
lancholischen Styl eröffnete die Ver=
sammlung. Das Andante in Cis moll
haucht ein tiefes Gefühl allen Zuhörern
ein, obgleich die erste Geige fast nur
allein bedacht ist. Der letzte Satz
ist sehr lang u unendlich schwer; das
Cello Thema wiederholt sich mehrmahl, gleichsam
um versunkene Träume von neuem
wieder hervorzurufen; die Stimmen scheinen
sich in Klagen über ein inneres Weh nicht
zufrieden zu geben; der Schmerz wird
immer bodenloser, bis der letzte Seuf=
zer er verklingt und ein kurzer triumpfierender
Satz dennoch den Sieg davon trägt. Der erste
Satz ist aber auch sehr tief gefühlt. Im