Tagebuch 1835 bis 1838 - Seite 97

 

 

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folgte Beethovens wunderbare
A moll Sonate für Geige u Klavier
(gespielt v Zimmermann u Decker),
die den Verstand rein an die
Seite wirft, und zum Auffassen nur
eine unbewußte Ahnung verlangt.

    Dann sang Zschiesche Göthes
Ballade „Der Fischer“ comp v.
Grill1 mit Piano u Cello. Die
Composition ist in einen elegischen
Ton, ganz dem Cello eigen, (E moll)
gehalten.

    Den Beschluß Beethovens
Septett für Geige, Bratsche, Cello, Contre=
bass, Clarinett, Corno u Fagott.
in Es dur. Die Composition be=
steht wen ich nicht irre aus 7 Sätzen; die
sämtlich in ein[em] heiter[en] Charakter
geschrieben sind. Die Form u die Ge=
danken kleben ganz den Mozartschen


1 Franz Grill (1756-1792), Komponist. Die Allgemeine Musikalische Zeitung berichtet am 24. Februar 1836 von diesem Konzert, dort wird mitgeteilt, dass dies Lied für Bassstimme, Klavier und Cello von einem „uns unbekannten Componisten, Grill in Pesth“ geschrieben sei (Nr. 8, Sp. 120).