Tagebuch 1830 bis 1831 - Seite 191

 

 


 

was aber HE[rr] Dölln unmöglich, wegen seines
eines Pferdes willen nicht thun konte; sie
ist ein. Tag später gekommen mit dem
Chevalier und hat dann das besagte Mädchen
Schott mitgebracht;) abfuhr. In Dicht vor
Schulzendorf kam ein so ungeheu[rer]
Regen, daß wir beinahe an allen Stellen
durchnäßt wurden; nachher hatten wir aber
schönes Wetter. In Henningsdorf
auf dem Damm wurde angekneipt und
ebenfalls in Sommerfeld. Von Sommerfeld
fuhren wir durch das Luch über Radens=
leben. Der Abend war wunderschön.
Noch strahlte die Sonne am westlichen
Horizont Himmel in matten purpurfarb[enen]
Strahlen und als wir den Gipfel eines
Berges erreicht hatten, sang sie fernhin
über den Spiegel des Ruppinersees unter
den Horizont hinunter. Mit ihr brei=
tete sich ein die Dämmerung aus
und es trat recht erfrischende Kühle und
stille sommerliche Nachtluft um das ganze
Gefilde. Ich wurde sehr ängstlich
gestimmt, vorzüglich da HE[rr] Dölln mir sagte
Mutter und mei[ne] Schwester wären krank
gewesen, als ich er von Alt-Ruppin abge=
reist wäre. Ich wurde im[mer] ängstlich[er], doch
da ich in die Stube trat und alles
gesund war, wurde ich ganz ausgelassen und