Tagebuch 1830 bis 1831 - Seite 192

 

 


 

freute mich recht herzlich. Diesen
Abend bekam ich F Fleischer und A. Schmal=
fuss
und H. Arndt zu sehn.

    Sonnabend 21 Mai.

Ich stand um 6 Uhr auf und ging nach N
Neuruppin und kaufte mir eine neue
Mütze. Den ganzen Tag habe ich
nichts gethan als Billard gespielt und
am Abend mit HE[rrn] Werkenthin, H
Arndt
–––– Flöte geblasen. Der
erstere spielte nämlich Violine. Es war
nämlich natürlich dabei, daß es auf offener
Straße geschah vor der Thüre Arndts.
Es war aber schon spät Abends. Meine
Ohren habe ich noch von voll. Es wurde
gespielt: Heil! Dir im Siegeskranz und: Ein=
sam bin ich nicht allein“ – und noch mehr
Gassenhauer. Freilich wäre es sehr schlecht,
wenn man dies edle, patriotische und
das schöne, sehr schöne Webersche Lied
Gassenhauer nennen wollte, aber wie
wir es spielten, war es nicht anders zu
nennen. M Ich mochte nur eine Ton=
art anfangen, welche ich wollte, so spielte
es HE[rr] Werkenthin auch. Er begleitet
alles à la tête, aber es ist auch danach.