Tagebuch 1830 bis 1831 - Seite 252

 

 


 

ging ich zu Mad. Loubier und er=
kundigte mich nach der Wohnung. Sie
wollte mich mit Freuden aufnehmen
und gern ihren Miether aufsagen, wenn
ich hinkäme.

Als ich von ihr kam arbeitete ich
und ging dann gegen 11 Uhr zu Borch=
mann, von welchem ich dann i Essen ging.
Als ich vom Essen kam machte ich la=
teinisch Exercitium1 und dan sagte
mir Lindeman, daß mein Cousin
Schmiedel (Heinrich) wäre hier gewesen
und mich eingeladen hätte zu ihm zu
kommen, da seine Mutter auch mit hier war.
Ich ging sogleich hin nach dem Dammhirsch2 in
der Klosterstraße, wo sie lodged
und trank, da Tante zu dem Prinzipal
ihres Sohns gega[ngen] war, mit Heinrich allein
Kaffee; dann gingen wir unter Linden, weil
Christian noch ein Sack mit Wäsche
nach der Behrenstrasse zu einem gewissen
Pankow [?] tragen sollte, der uns aber
schon unter den Linden begegnete und den
Sack mit sich nahm. Wir setzten uns eine
lange Zeit auf den Bänken hin, und nachdem ich


1 Am Rand: Lindem[ann] war nämlich unten gegangen als ich kam und als ich eine Weile gearbeitet hatte, kam er erst herauf und sagte es mir.

2 Goldener Dammhirsch, Gasthof 2. Klasse, Klosterstraße 45 (Zedlitz, Reisetaschenbuch, Wegweiser 1831, S. 130.