Tagebuch 31.07.1831 bis 20.12.1831 - Seite 147

 

 

Ihrem singenden Gatten
Tausend trauliche küsse giebt.

Überhüllet von Laub, girret ein Tau=
        benpaar
Sein Entzücken mir vor; aber ich
        wende mich,
Suche dunklere Schatten,
Und die einsame Thräne rinnt.

Wann, o lächelndes Bild, welches
        wie Morgenroth
Durch die Seele mir strahlt, find‘
        ich auf Erden Dich?
Und die einsame Thräne,
Bebt mir heißer die Wang‘ herab.

Dies Gedicht ist recht in meinem ganzen
Wesen geschrieben; ich weiß es recht gut, daß
ich oft schwer und wehmüthig werde und ich
mir z B im Thiergarten die dunkelsten Orte
aufsuche, wo ich meinen Thränen freien